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Gedichte - Gedichte - Die zwei Linden

 

 

 

Die zwei Linden

Gut vor etwa fünfzig Jahren
Hier im Dorf zu Halvelagen
Zwei Linden wurden angepflanzt
Am Platz, wo man Paulstage tanzt.


Die Linden wuchsen, waren stolz,
Gar prächtig ist das Lindenholz.
Sie blühen jeden Frühling auch
Und duften einen süßen Hauch.

Und wenn sie kommt die Blütenzeit,
Gar schön sieht aus das bunte Kleid,
Und auf den Linden überall
Ist Bienensummen und ihr Schall.
Die Blüten sind des Baumes Zier,
Gar manches Kind pflückt Blüten hier.
Bei Husten tut der Tee uns gut,
Er fördert auch gesundes Blut.

Doch eines Tages was geschah?
Ein Mensch mit einem Beil ich sah.
Er schaute zu dem Baum empor.
Es war ein Mann, ein armer Tor.

Was Falsches tat der grobe Mann,
Daß nun ein Baum nicht blühen kann.
Es war nicht eine edle Geste:
Er haute ab die schönen Äste.

Im Februar, am ersten Tag,
Bekam die Linde diesen Schlag.
Sie ist vollbracht, die schlimme Tat.
Warum? Man findet keinen Rat.

Zwar steht noch eine Linde fest,
Doch neben ihr ein Stamm, ein Rest.
Wer trägt da die Verantwortung?
Uns bleibt nur die Erinnerung.


Michael Schiller sen.

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