bla

H.O.G.

H.O.G. Heimatortsgemeinschaft Halvelagen

 

   

Vorsitzender

Samuel Maurer

Stellvertretender Vorsitzender

  

Roland Wiener

Kasse & Finanzen

 

Michaela & Wilfried Schobel

 

 

Kassenprüferin

Gertrud Maurer

Kulturreferent

Rolf Schinker

 

Schriftführerin

Elke Wiener

 

Ortsmonographien / Heimatbücher

 

Anna Dengel, Ulrike Schinker (Hg)

Halvelagen, wo ich zu Hause war.

Heimatbuch einer siebenbürgischen Gemeinde.

 

Verlag Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung, Bd. 32,

München 1998. 220 S.

 

DAS HEIMATBUCH

 

Mit großem Aufwand an Organisation
Und guter Unterhaltung in lautem Ton,
garniert mit viel Lieb‘ und Freudenklang,
bei Tanz, viel Musik und Chorgesang
eröffnet, gefeiert wird unser Fest,
von dem es sich lange noch reden lässt.

 

So ist nun einmal im Leben
das Schreiben ist nicht jedem gegeben.
Der eine sieht im Dunkeln, der andere im Licht,
man sieht den Licht, den im Dunkeln aber nicht.
Was wär‘ das Leben ohne Hoffen,
da der Erfolg ist doch versprochen?

Vor Jahren schon wurde beschlossen,
gefunden wurden auch Genossen
- die alte Heimat uns war so teuer
Wie heute, da wir hier sind zur Feier -,
um aus früher und jüngster Geschichte
zu schreiben Halvelagner Berichte.

Drum hoffen wir, das Buch , ihr lieben Leute,
zu schreiben nicht morgen, nein lieber heute.
Denn Zeitverlust führt oft zum Riss,
der nimmermehr zu kitten ist.
Nicht das zählt, was der Mensch jetzt ist,
nur was er tut als seine Pflicht.
 
Das Heimatbuch ist es, von dem ich berichte.
Es sollte uns machen in Zukunft Geschichte,
um unseren Nachfahren das zu vermitteln,
wofür unsre Väter, Urväter gestritten,
was sie geschaffen in all den Jahren
in Halvelagen, wo sie zu Hause waren.
 
Zum Glück gibt es auch die Aktiven,
die uns’re Dankbarkeit verdienen.
Ich möchte‘ sie nicht beim Namen nennen,
mir auch die Zunge nicht verbrennen.
Was sie getan, das spricht dafür,
auch die geschriebene Lektür.
Misstrauisch seh’n wir dem Stillstand zu,
anstatt selbst zu handeln ich und du.
Man sollt‘ sich bereden und belauschen
Und viel neues Wissen hier austauschen,
damit nicht später Räder rollen,
um nochmals Wissen einzuholen.
 
Der Wille des Volkes ist unser Gebot,
drum sag ich es nochmal ohne Müh und Not.
Das Heimatbuch, es wird dennoch geschrieben.
ob Missgunst, Zeitdruck, ob Kranksein verschrieben.
Im engsten Kreis wird es vollendet,
so daß hier das Spekulieren endet.
 
So mancher von uns hat, ganz klar,
getan, was menschenmöglich war.
Drum sagt er uns: „Auf Wiedersehen!“
…mit andern wird’s wohl besser gehen.
Der Zweite musst‘ darauf verzichten,
sagt just, „Ich hab auch andere Pflichten!“
 
Was ich gesagt hab, war ein wenig roh,
doch schlecht gemeint ist das auch nicht so.
Wir sitzen alle bei Tisch da,
mit Leib und Seele einander nah,
nicht lästerlich, nicht liederlich,
nur schwesterlich und brüderlich.
 
Der Dritte denkt gar Schritt für Schritt
Jedoch er kommt nicht weit damit.
Der Vierte war schon besser dran:
Er fing ganz schlicht zu glauben an.
Im Staube blieb Verstand dann liegen,
der Glaube aber musst‘ auch fliegen.
Unser heutiger Treff, wie könnt‘ es wohl anders sein
organisiert wird er von Gerda Wellmann seit Jahr’n.
Es ist wirklich ein gelungenes Fest,
für das wir ihr danken in Liebe ganz fest.
Der heutige Tag war wunderschön,
drum sag „Helau“ und „Auf Wiedersehn“!
Ja soll da nicht weitergehen,
das Buch zu schreiben übersehen?
Dann wird man später nur noch lesen,
im besten Fall - daß wir gewesen.
Wir gingen, wär’n wir noch so munter,
im Strom der Zeiten schneller unten.
 
 
  Andreas Schobel    (1996 Dinkelsbühl)