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Brauchtum - Faschingszeit, Ostern

 

Faschingszeit

 

Diese Zeit begann am Geschworenen Montag (Montag nach dem Tag der Heiligen Drei Könige) und dauerte bis zum Aschermittwoch.
In dieser Zeit fiel auch das Blasiusfest, kurz „Blasi“, das normalerweise um den 2. Februar abgehalten wurde. Es war eine Tanzunterhaltung für Kinder, welche die Lehrerschaft vorbereitete und wo meist die Adjuvanten zum Tanz aufspielten.
In der Faschingszeit wurden alljährlich die Richttage der Nachbarschaften und Tanzunterhaltungen der Verheirateten und der Jugend abgehalten.Der „Sitt – und Richttag“ der Männer begann um 10 Uhr im Hause des „alten Nachbarvaters“. Anfangs wurden die anschließenden Unterhaltungen, an denen auch die Frauen teilnahmen, ebenfalls nachbarschaftsweise abgehalten, doch später feierten die vier Nachbarschaften gemeinsam im Gemeindesaal. Oft besuchten verkleidete Jugendliche diese Unterhaltung, boten ein lustiges Programm, tanzten und verließen dann die Gesellschaft wieder. Am Sonntagnachmittag folgte oft eine Fortsetzung der Tanzunterhaltung sowie Faschingsumzüge durchs Dorf.

 

Osterzeit

 

Ostersamstag erreichten die Vorbereitungen vor Ostern ihren Höhepunkt. Das Osterlamm wurde geschlachtet, Brot , Hanklich und Striezel gebacken und Ostereier gefärbt. Am 1. und 2. Ostertag wurden jeweils drei Gottesdienste abgehalten. Am 2. Feiertag erfolgte bis zum Hauptgottesdienst der Patenbittgang der Kinder. Während die Burschen mit „Rosenwasser“ zu den konfirmierten Mädchen „bespritzen“ gingen und dafür mit Wein, Likör und Gebäck bedient und mit Blumen geziert wurden, gingen die Schuljungs zu den Schulmädchen und erhielten bunte Eier und Geld als Gegengabe.
Am Nachmittag des 3. Ostertages fand gewöhnlich das „Eierwerfen“ statt. Am frühen Nachmittag begab man sich mit Musikbegleitung auf die Wiese, wo sich alle Schaulustigen versammelten. Zuerst wurden 100-150 rohe Eier auf die Wiese ausgelegt, wobei jedes zehnte Ei ein gefärbtes war. Indessen erschienen die beiden Läufer in leichter Kleidung. Die Aufgabe des einen bestand darin, alle Eier einzeln aufzuheben und aus einer gewissen Entfernung bis ans andere Ende der Reihe zu werfen, wo vier Burschen mit einem großen Leintuch versuchen mussten, die Eier aufzufangen. In der gleichen Zeit hatte der zweite Läufer aus den etwa eine Stunde entfernten Weinbergen einen mit rotem Tuch markierten Rebpfahl zu holen. Kam der Läufer mit dem Rebpfahl zurück war, wurde er als Sieger gefeiert, und alle Eier, die noch im Gras lagen, gehörten ihm. War jedoch der Werfer mit seiner Arbeit fertig, bevor der Läufer mit dem Rebpfahl zurück war, so hatte er gesiegt. Das Fest und die Wette wurden von der Bruderschaft mit einem großartigen Eierschmaus und reichlich Wein beschlossen. In den letzten Jahren beteiligte sich die ganze Jugend am Festschmaus.

Auszug aus dem Heimatbuch

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